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ADSR Die Hüllkurve wird durch ein sog. STrigger-Event gestartet, durch das eine Referenzsspannung innerhalb des 911 gegen Masse kurzgeschlossen wird (Shorted Trigger). Dieser Spannungsabfall initiiert den ADSR - Prozess. Die Referenzsspannung liegt an der Cinch-Jones - Buchse am unteren linken Rand des Frontpanels an (siehe auch Cinch-Jones - Beschreibung weiter unten). Normalerweise wird diese Buchse über ein Kabel an ein Modul oder Gerät angeschlossen, welches die Referenzspannung gegen Masse kurzschließt und damit den ADSR loslaufen lässt. Das kann z. B. ein Keyboard, ein Sequenzer oder etwas anderes sein, dessen Aufgabe das "Spielen" einer Note ist. Die Hüllkurve startet mit einer "Attack"-Phase, bei der die Augangsspannung am Hüllkurvenausgang (6,3mm Klinkenbuchse am rechten unteren Ende des Frontpanels) von 0V auf max. 6V ansteigt. Die Zeit, die dafür gebraucht wird, wird durch das T1-Poti am oberen Rand des Frontpanels festgelegt. Nachdem die maximale Hüllkurvenspannung erreicht wurde, geht das 911 in die "Decay"-Phase über, in der die Ausgangsspannung wieder absinkt, bis der "Sustain"-Level erreicht ist. Die Sustain-Spannung wird durch das vierte Poti (Esus) festgelegt. Die Zeit, die benötigt wird, um auf Sustain-Level zu gelangen, wird durch das zweite Poti des Frontpanels, T2, gesetzt. Die Sustain-Spannung wird so lange gehalten, wie das STrigger-Ereignis anhält, beispielsweise bis eine Taste losgelassen oder ein Sequenzer gestoppt wird. Nachdem das STrigger-Ereignis beendet wurde startet die "Release"-Phase, bei der die Hüllkurvenspannung wieder auf 0V abgesenkt wird. Die Dauer der Release-Phase wird durch das dritte Poti bestimmt, T3. Nachdem die Release-Phase beendet wurde, "wartet" das 911 auf das näche STrigger-Event. Eine LED oben rechts auf dem Frontpanel zeigt die Hüllkurvenspannung anhand ihrer Helligkeit an. Die Beschriftung der Potis T1, T2 und T3 zeigt die Zeit an, die eine Phase dauern soll, von 2 Millisekunden bis 10 Sekunden. Das ist im Millisekundenbereich nicht wirklich sinnvoll, da das nicht wirklich hörbare Unterschiede ergibt. Außerdem ist die 911-Schaltung nicht gerade die präziseste, also ist der Sinn einer solchen Beschriftung eher zweifelhaft. Aber für eine grobe Orientierung reicht es aus. Die Beschriftung des Sustain-Potis entspricht der Ausgangsspannung der Hüllkurve in der "Sustain"-Phase . |
Cinch-Jones Buchse und Stecker Das Gate-Event einer auf der Klaviatur gedrückten Taste oder eines erreichten Sequenzer-Schrittes folgt in vielen älteren Moog-Synthesizern, incl. Modularsystemen, einem anderen Konzept als bei anderen Synthesizer-Systemen üblich. Andere Synthesizer-Hersteller und Modularsysteme nutzen ein Gate-Event, welches physikalisch gesprochen eine binäre Steuerspannung von 0V (Gate aus) und irgend etwas zwischen 5 und 10V (Gate ein) darstellt. Diese binäre Steuerspannung wird bezogen auf die andreren Steuerspannungen des Systems nicht getrennt behandelt und kann auch für andere Zwecke als das "Spielen von Noten" benutzt werden. Das Moog-Konzept weicht davon ab. Das Gate-Event hier ist keine Steuerspannung, sondern eine Stromsenke (STrigger) und sollte deshalb mit anderen Steuerspannungen nicht gemischt werden. Um eine versehentliche Verbindung zwischen Audiosignalen, Steuerspannungen und STriggern zu vermeiden, werden keine 1/4" - Klinkenstecker zur Übertragung des STriggers an die entsprechenden Module verwendet, sondern so genannte 2-Pol-Cinch-Jones Buchsen und Stecker. Die Buchse dient hier als Input, der Stecker als Output von STrigger-Ereignissen (siehe auch 911A Trigger Delay Modul für weitere Informationen). Die zweipolige Cinch-Jones - Verbindung beinhaltet zwei Klingen unterschiedlicher Breite auf der Steckerseite und entsprechende weibliche Gegenstücke bei der Buchse (siehe Bilder). Da das STrigger-Konzept eine Stromsenke darstellt, wäre eigentlich ein Pol zur Übertragung ausreichend. Das wird über die schmalere Klinge vorgenommen. Die breitere Klinge dient lediglich als Massereferenz für zusammengeschlossene Module, nicht als Abschirmung wie bei den Klinkenstecker-Verbindungen. |
Moog-Dokumentation |
Spice-Simulation(und Realität) |